Nie mehr Ärger mit dem Wohnmobil Kühlschrank: 5 Gründe für einen Kompressor

12. Okt. 2025 | 0 Kommentare

Wohnmobil Kühlschrank Kompressor von innen

Ein zuverlässiger Wohnmobil Kühlschrank entscheidet darüber, ob deine Tour entspannt oder zur Nervenprobe wird. Nach sechs Jahren mit einem Dometic-Absorber, endlosen Rettungsversuchen und ständigem Frust habe ich 2024 auf einen Kompressor-Kühlschrank gewechselt. Seitdem kühlt alles zuverlässig – auch bei 40°C in Spanien. In diesem Artikel zeige ich dir ehrlich, warum Absorber oft nicht halten, was sie versprechen, welche Alternativen es gibt und was du beim Kauf beachten solltest.

Inhaltsverzeichnis

Der Absorberkühlschrank: Warum er oft nicht hält, was er verspricht

Als wir 2019 unser Wohnmobil – einen Carthago i51 – gekauft haben, war ein Dometic-Absorberkühlschrank mit 153 Litern Nutzinhalt verbaut. Davon waren 29 Liter Frostfach. Klingt erst mal solide. Die ersten Monate – Herbst und Winter – lief auch alles problemlos. Aber dann kam der Sommer.

Die drei Betriebsarten und ihre Grenzen

Der Absorber kann auf drei Arten betrieben werden: mit 12V, 230V oder Gas. Klingt flexibel, ist es aber nicht wirklich.

12V im Fahrbetrieb: Diese Einstellung ist nur dafür gedacht, die Temperatur zu halten – nicht zu kühlen. Du fährst, der Kühlschrank bleibt zu, die Temperatur wird gehalten. Mehr nicht. Wer denkt, er könne während der Fahrt aktiv kühlen, wird enttäuscht.

230V mit Landstrom: Funktioniert etwas besser, aber auch hier sind die Grenzen schnell erreicht. Bei höheren Außentemperaturen schafft es der Absorber kaum, konstante Kälte zu erzeugen.

Gas: Das ist theoretisch die beste Variante – aber nur theoretisch. Denn hier kommt das Hauptproblem zum Vorschein.

Das Temperaturproblem bei 35°C im Süden

Ein Absorberkühlschrank braucht eine gewisse Differenztemperatur zwischen Außen- und Innentemperatur, um zu funktionieren. Bei 35°C Außentemperatur – und wenn die Sonne auch noch auf die Wand knallt, wo der Kühlschrank verbaut ist – wird diese Differenz physikalisch nicht mehr erreicht. Der Kühlschrank gibt auf.

Bei uns führte das zu massiven Temperaturschwankungen im Frostfach. Eingefrorene Lebensmittel tauten teilweise an, froren wieder ein – und hatten diese typischen weißen Kristalle, die man Gefrierbrand nennt.

Kühlkette und Histaminintoleranz

Für meine Frau, die histaminintolerant ist, ist eine stabile Kühlung entscheidend. Wenn der Gefrierschrank im Wohnmobil nicht mehr richtig friert und Lebensmittel antauen, steigt das Histaminrisiko. Wir mussten deshalb mehrfach Lebensmittel wegwerfen – nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer.

Das Ammoniakgemisch-Problem bei Schräglage

Dazu kommt: In einem Absorberkühlschrank zirkuliert ein Wasser-Ammoniak-Gemisch. Wenn das Wohnmobil schräg steht – und das passiert auf vielen Stellplätzen –, trennt sich dieses Gemisch über die Zeit. Dann funktioniert das gesamte System nicht mehr richtig.

Ich war frustriert. Aber noch nicht bereit aufzugeben.

Absorber-Rettungsversuche: Was ich alles probiert habe (und was nicht half)

Bevor ich den Kühlschrank rausgeworfen habe, habe ich wirklich alles versucht, um ihn zu retten. Hier die ehrliche Liste meiner Versuche – und was sie gebracht haben.

Brenner-Kontrolle: Flamme, Düse, Filter

Als Erstes habe ich den Brenner kontrolliert. Brennt die Flamme sauber? Ist die Düse in Ordnung? Ich habe die Düse ausgebaut, gereinigt, den Brennerraum gesäubert und den Filter im Schlot oben ausgebaut und gereinigt. Alles sah gut aus. Nichts Auffälliges.

Ergebnis: Brachte nichts.

Lüfter im Ausgang einbauen

Der nächste Tipp aus der Community: Einen Lüfter im oberen Ausgang des Kühlschranks einbauen. Ich habe zwei 140er-Lüfter* installiert, temperaturgesteuert. Ab 20°C liefen sie an, je wärmer es wurde, desto schneller drehten sie. Dadurch sollte der Luftzug im Kanal erhöht und die Wärme besser abgeführt werden.

Ergebnis: Brachte eine leichte Verbesserung – aber keine Lösung. Bei richtig heißen Tagen half auch das nicht.

Kühlschrank auf den Kopf stellen vs. Lamellen föhnen

Ein weiterer Tipp: Den Kühlschrank ausbauen und auf den Kopf stellen, damit sich das Ammoniakgemisch wieder mischt. Klingt gut, war mir aber zu aufwendig. Unser Kühlschrank saß im sogenannten „Tec-Tower“ – oben drüber der Gasbackofen, unten drunter die Alde-Warmwasserheizung. Alles ausbauen, Gas abklemmen, Strom runter – das war mir zu viel.

Die Alternative: Kühlschrank einschalten und die Lamellen hinten mit einem Föhn erwärmen. Dadurch sollte sich das Gemisch wieder in Bewegung setzen.

Ergebnis: Hat tatsächlich kurzfristig geholfen. Aber sobald wir wieder etwas schräg standen, war das Problem wieder da.

Wärmeleitpaste erneuern

Der letzte Versuch: Die Wärmeleitpaste* zwischen den Lamellen austauschen. Diese härtet mit der Zeit aus und leitet die Wärme schlechter ab. Ich habe die Lamellen abgeschraubt, die alte Paste entfernt und neue aufgetragen. Es gibt zwei Varianten: Streifen zum Auflegen und Paste zum Auftragen. Ich habe beides kombiniert – mal so, mal so.

Ergebnis: Wieder eine kleine Verbesserung. Aber auch hier war ich nicht zufrieden. Es war einfach nicht gut genug.

Das Konstruktionsproblem

Was mich am meisten ärgerte: Die Alde-Heizung saß direkt unter dem Kühlschrank, der Gasbackofen direkt darüber. Warme Komponenten um einen Kühlschrank herum – für mich ein totaler Konstruktionsfehler.

Irgendwann wurde mir klar: Ich kann noch so viel ändern – das wird nicht besser.

Absorber vs. Kompressor: Der entscheidende Unterschied

Nach all den Versuchen habe ich mich intensiv mit Kompressor-Kühlschränken beschäftigt. Und ehrlich gesagt: Ich hätte mir viel Zeit und Nerven sparen können.

Funktionsweise: Absorber vs. Kompressor

Ein Absorberkühlschrank arbeitet thermisch – mit Wärme, einem Ammoniak-Wasser-Gemisch und ohne bewegliche Teile. Das macht ihn leise, aber auch träge und temperaturabhängig.

Ein Kompressor-Kühlschrank arbeitet mechanisch – wie dein Kühlschrank zu Hause. Ein elektrischer Kompressor verdichtet ein Kältemittel, das dadurch kühlt. Das System ist effizienter, schneller und völlig unabhängig von der Außentemperatur.

Temperaturstabilität: Kompressor kühlt auch bei 35-40°C

Der größte Vorteil: Ein Kompressor-Kühlschrank kühlt auch bei extremen Außentemperaturen zuverlässig. Egal ob 40°C in Spanien oder 30°C auf dem Campingplatz in Italien – der Kompressor macht seinen Job.

Schräglage: Kompressor funktioniert in jeder Position

Und: Ein Kompressor ist völlig unabhängig von der Neigung des Fahrzeugs. Du kannst schräg stehen, wie du willst – es funktioniert trotzdem. Bei einem Absorber ist das ein echtes Problem.

Energieverbrauch im Vergleich

Ja, ein Kompressor braucht Strom. Aber: Er läuft nicht dauerhaft. Sobald die gewünschte Temperatur erreicht ist, schaltet er ab. Ein Absorber heizt hingegen ständig – mit Gas oder Strom. Unterm Strich ist der Kompressor oft sogar sparsamer.

Wann ein Absorber noch Sinn macht

Ich will ehrlich sein: Es gibt Situationen, in denen ein Absorber noch Sinn macht. Wenn du dauerhaft auf einem Campingplatz mit Gasanschluss stehst, selten fährst und moderate Temperaturen hast, kann ein Absorber funktionieren. Für alle anderen – besonders für autarke Reisende – ist der Kompressor die bessere Wahl.

Der Wechsel: Vom 153l Dometic Absorber zum 175l Belluna Kompressor

Irgendwann hatte ich genug. Wir brauchten dringend einen größeren Kühlschrank – aus gesundheitlichen Gründen kochen wir fast alles selbst, und dafür brauchen wir viel Stauraum im Kühl- und Frostbereich.

Die 2600€-Frage: Dometic XXL

Ich recherchierte und fand den Dometic XXL – den größten Kompressor-Kühlschrank für Wohnmobile. Preis: 2600 Euro. Meine Frau Kathrin zeigte mir den Vogel. „Du spinnst wohl“, sagte sie. Und ehrlich gesagt: Sie hatte recht.

Wolfgang Horsch als Alternative

Also suchte ich weiter und stieß in einer Facebook-Gruppe auf Wolfgang Horsch von Fahrzeugtechnik Horsch in Schmelz. Wolfgang hatten wir schon auf einem Stellplatz kennengelernt. Wir durften sein Fatbike von RSM mal Probe fahren und haben damals schon viele Tipps von ihm bekommen, wie man was besser lösen kann – sozusagen ein Freak, der „fast“ immer eine Antwort hat. Das „fast“ erklärt sich insofern, dass er manchmal sprachlos ist, was für einen Mist die Konstrukteure sich einfallen lassen. Wolfgang ist ein verdammt ehrlicher Typ, direkt auf der Zunge, aber genau das schätze ich. Wenn du eine ehrliche Meinung brauchst, bist du bei ihm richtig.

Belluna 175l Kompressor: Die Lösung

Wolfgang empfahl mir einen 175-Liter-Kompressor-Kühlschrank von Belluna – wesentlich günstiger als der Dometic. Ich fuhr nach Schmelz, wir bauten gemeinsam den Absorber aus, klemmten das Gas ab, setzten Blindstopfen drauf – und fertig. Der neue Kühlschrank passte perfekt in den Platz, wo vorher der Gasbackofen saß. Den hatten wir schon durch einen Ninja 10-in-1 ersetzt, der jetzt in der umgebauten Nebensitzgruppe steht.

Technische Daten Belluna 175l

  • Nettoinhalt: 175 Liter (122l Kühlen, 53l Gefrieren)
  • Spannung: 12-24V DC (optional 230V)
  • Anschlussleistung: 65W (Kompressor läuft nicht permanent)
  • Temperaturbereich: +10°C bis -18°C
  • Maße: 142 × 49,5 × 56 cm (HxBxT)
  • Gewicht: 41 kg
  • Besonderheit: Abtauautomatik im Kühlteil, LED-Innenbeleuchtung, wechselbarer Türanschlag

📌 Wichtig!

Der Türanschlag ist bei manchen Modellen NICHT wechselbar – das war bei meinem der Fall. Unbedingt beim Kauf beachten und richtig bestellen!

Nach 20 Minuten: Minusgrade im Gefrierfach

Wir schmissen den Kühlschrank an – und nach 20 Minuten hatten wir Minusgrade im Gefrierfach. Ich freute mich wie Bolle. Endlich!

Praxis seit 04/24: Endlich alles kalt oder gefroren

Wir haben den Belluna-Kühlschrank seit April 2024 im Einsatz. Seitdem ist endlich alles kalt oder auch gefroren. Einfrieren funktioniert problemlos. Keine Temperaturschwankungen mehr, kein Gefrierbrand, kein Stress.

Praxis-Test: Spanien, 35-40°C

Kurz nach dem Einbau sind wir nach Spanien gefahren. Dort hatten wir 35 bis 40°C Außentemperatur. Der Kühlschrank? Kühlte perfekt. Kein Problem, keine Aussetzer, einfach zuverlässig.

Kundenservice, der überzeugt: Cristian Ivan von Belluna

Am Anfang hatten wir ein paar Probleme mit dem externen Display. Die Einstellungen waren nicht ganz intuitiv, und wir kamen nicht so richtig klar. Ich nahm Kontakt zu Cristian Ivan, dem Geschäftsführer von Belluna, auf – und der war sofort bereit zu helfen. Er führte uns persönlich durchs Menü, erklärte alle Einstellungen genau und nahm sich richtig Zeit. Das nenne ich Service! Nicht irgendein Call-Center, sondern der Chef persönlich. So etwas schätze ich.

Stromverbrauch Kompressor-Kühlschrank: Die Fakten

Eine der häufigsten Fragen: Wie viel Strom verbraucht so ein Kompressor-Kühlschrank eigentlich?

Belluna 175l: 65W Anschlussleistung

Auf dem Datenblatt steht: 65W Anschlussleistung. Klingt viel, ist es aber nicht – denn der Kompressor läuft nicht dauerhaft.

Ampere-Berechnung: Wie viel zieht der Kühlschrank?

📌 Die Rechnung ist einfach:

65W ÷ 12V = ca. 5,4A

Das ist die Stromaufnahme, während der Kompressor läuft. Sobald die gewünschte Temperatur erreicht ist, schaltet er ab. Im Schnitt läuft der Kompressor vielleicht 30-40% der Zeit – abhängig von Außentemperatur, Füllmenge und Einstellung.

Realer Verbrauch: Kompressor läuft nicht permanent

In der Praxis bedeutet das: Der Kühlschrank zieht nicht dauerhaft 5,4A, sondern nur in Intervallen. Das macht ihn deutlich effizienter, als viele denken.

Vergleich zur Kühlbox: Eco-Modus 30W vs. Power-Modus 60W

Unsere Plug-in Festivals Kühlbox (dazu gleich mehr) hat im Eco-Modus 30W, im Power-Modus 60W. Auch hier gilt: Die Box läuft nicht dauerhaft, sondern taktet.

Autarkie-Tipp: Kombination mit ausreichender Solaranlage

Mit einer vernünftigen Solaranlage (wir haben 1110W auf dem Dach) und einer ordentlichen Batterie (wir haben LiFePO4*) ist der Kompressor-Kühlschrank überhaupt kein Problem. Wir stehen autark, auch Wochen ohne Landstrom – und der Kühlschrank läuft durch. Wenn du mehr darüber wissen willst, wie du deine Solaranlage richtig dimensionierst oder welche Batterie zu deinem Verbrauch passt, schau gern in unsere Artikel „Solarpanel Wohnmobil“ und „Die richtige Wohnmobil Batterie finden“.

Kühlbox als Ergänzung zum Wohnmobil Kühlschrank: Die Plug-in Festivals IceCube 40

Neben dem großen Kühlschrank haben wir noch eine zweite Kühlmöglichkeit – eine Kompressor-Kühlbox. Und die ist gold wert.

Kühlbox Plug in Festivals von Maentum als Ergänzung zum Wohnmobil Kühlschrank

Warum eine zweite Kühlmöglichkeit?

Wir haben meistens ein Luftvorzelt stehen. Wenn wir draußen sitzen, wollen wir nicht ständig ins Wohnmobil rein und raus laufen, nur um uns ein kaltes Getränk zu holen. Die Lösung: Eine Kühlbox im Vorzelt.

Plug-in Festivals IceCube 40 (heute: Mentum)

Wir haben uns für die Plug-in Festivals IceCube 40entschieden. Die Firma heißt mittlerweile Mentum, aber das Produkt ist dasselbe. 40 Liter Volumen, Flaschen passen aufrecht rein – perfekt für uns.

Technische Daten IceCube 40

  • Nutzinhalt: 40 Liter
  • Temperaturbereich: -20°C bis +20°C
  • Leistung: 30W (Eco-Modus) / 60W (Power-Modus)
  • Anschluss: 12V / 24V / 230V
  • Lautstärke: 43 dB
  • Gewicht: 15,8 kg
  • Batterieschutz: 3 Stufen (niedrig, mittel, hoch)
  • Steuerung: LC-Display & App

Praxis-Test: Von 25°C auf 0°C in 30 Minuten

Wir haben die Box getestet: Von 25°C auf 0°C in 30 Minuten. Das ist beeindruckend. Die Kühlleistung ist echt stark.

12V/24V/230V Betrieb – kein Wechselrichter nötig

Der große Vorteil: Die Box kann direkt an 12V oder 24V angeschlossen werden – kein Wechselrichter nötig. Das spart Verluste und macht die Sache einfacher.

Lautstärke: 43 dB – kaum hörbar

Die Box steht bei uns in der Heckgarage, direkt unter dem Queensbett. Man hört das Anlaufen, aber dann ist Ruhe. 43 dB sind wirklich leise – kein Problem beim Schlafen.

NEU: Dual-Box-Variante mit zwei getrennten Kühlfächern

Mittlerweile gibt es die Box auch als Dual-Variante. Das bedeutet: Zwei getrennte Fächer, die du unterschiedlich kühlen kannst. Du könntest zum Beispiel ein Fach als Kühlschrank nutzen (z.B. +5°C) und das andere als Gefrierfach (-18°C). Oder beide als Kühlschrank. Oder beide als Gefrierfach. Total flexibel – und gerade für Camper super praktisch.

B-Ware-Tipp: Geld sparen bei optischen Mängeln

Mentum bietet auch B-Ware an. Das sind Geräte mit kleinen Kratzern oder Beulen im Korpus – funktionieren aber einwandfrei. Wenn du mit ein paar optischen Mängeln leben kannst, sparst du hier richtig Geld.

📌 Geheimtipp: Mentum verleiht Kühlboxen zum Testen!

Das Beste: Mentum verleiht diese Kühlboxen sogar. Du kannst dir eine Box ausleihen, mit in den Urlaub nehmen, testen – und dann entscheiden, ob du sie kaufst. Ehrlich gesagt: Ich glaube, die meisten kaufen sie dann. So war es bei uns auch.

Kann ich meinen Wohnmobilkühlschrank durch einen normalen ersetzen?

Eine Frage, die immer wieder auftaucht: Kann ich nicht einfach einen günstigen Haushaltskühlschrank einbauen?

Unterschiede: 12V/24V vs. 230V-Betrieb

Der größte Unterschied: Ein Haushaltskühlschrank läuft mit 230V. Das bedeutet, du brauchst einen Wechselrichter – und der verbraucht zusätzlich Strom. Ein spezieller Wohnmobil-Kompressor läuft direkt mit 12V oder 24V, ohne Umwandlungsverluste.

Wechselrichter-Verluste bei Haushaltsgeräten

Ein Wechselrichter hat einen Wirkungsgrad von etwa 85-90%. Das heißt: Von 100W Batteriestrom kommen nur 85-90W beim Kühlschrank an. Die restlichen 10-15W gehen als Wärme verloren. Das summiert sich.

Effizienzvergleich: Spezieller 12V-Kompressor vs. 230V-Haushalt

Ein spezieller 12V-Kompressor ist für den mobilen Einsatz optimiert – sparsamer, robuster, oft mit Batterieschutz. Ein Haushaltskühlschrank ist das nicht. Unterm Strich fährst du mit einem echten Wohnmobil-Kompressor besser.

Einbaumaße und Belüftung

Dazu kommt: Ein Haushaltskühlschrank hat andere Abmessungen, braucht andere Belüftung und ist nicht für den mobilen Einsatz gebaut. Die Elektronik mag Vibrationen nicht, die Türdichtungen sind anders konstruiert. Es kann funktionieren – aber es ist nicht ideal.

Wann es trotzdem Sinn macht

Es gibt eine Ausnahme: Wenn du dauerhaft auf einem Campingplatz mit Landstrom stehst, selten fährst und einen günstigen Kühlschrank suchst, kann ein Haushaltsgerät eine Option sein. Für autarkes Reisen rate ich davon ab.

Belluna als Beispiel: Echter 12V-Kompressor ohne Wechselrichter

Unser Belluna läuft direkt auf 12V – kein Wechselrichter, keine Verluste, kein Stress. Genau so sollte es sein.

Nebeneffekt: Gas raus – der Weg zum gasfreien Wohnmobil

Der Wechsel zum Kompressor-Kühlschrank hatte bei uns noch einen schönen Nebeneffekt: Wir sind jetzt fast komplett gasfrei.

Backofen, Induktion, Kompressor – alles auf Strom

Wir haben mittlerweile:

Gas brauchen wir nur noch für eines: Die Alde-Warmwasserheizung, die unter dem Kühlschrank sitzt.

Was noch übrig ist: Alde-Heizung

Die Alde läuft noch mit Gas. Aber auch hier haben wir schon einen Plan.

Nächster Schritt: Alde gegen Dieselheizung tauschen

Der nächste Schritt wird sein: Alde raus, Dieselheizung rein. Dann sind wir komplett gasfrei.

📌 Vorteil gasfrei:

Keine Gasprüfung, keine Duocontrol, keine Gasflaschen

Was das bedeutet:

  • Keine Gasprüfung mehr alle zwei Jahre
  • Keine Duocontrol mehr, die irgendwann kaputt geht
  • Keine Gasflaschen-Suche im Ausland mehr
  • Kein 50kg-Tank, der Platz wegnimmt

Das ist Freiheit.

Unser 50kg-Tank: Noch nicht angegangen, aber geplant

Wir haben noch einen 50kg-Gastank im Fahrzeug verbaut. Den Ausbau haben wir noch nicht angegangen, da wir noch die Alde 3010 am Laufen haben – aber das kommt. Irgendwann.

Fazit: Meine ehrliche Empfehlung nach 6 Jahren Erfahrung

Ich habe sechs Jahre mit einem Absorber gelebt, unzählige Stunden mit Reparaturversuchen verbracht, Geld und Nerven investiert. Und ich kann dir sagen: Es lohnt sich nicht.

Wann ein Absorber noch okay ist

Ein Absorber macht Sinn, wenn du:

  • Dauerhaft auf einem Campingplatz mit Gasanschluss stehst
  • Selten fährst
  • Moderate Temperaturen hast
  • Keine hohen Ansprüche an konstante Kühlung stellst

Für alle anderen – besonders für autarke Reisende – ist der Absorber einfach die falsche Technik.

Warum ich sofort zum Kompressor wechseln würde

Wenn ich heute noch mal vor der Wahl stünde: Ich würde keine zwei Sekunden zögern und sofort zum Kompressor wechseln. Die Vorteile sind zu groß:

  • Zuverlässige Kühlung bei jeder Temperatur
  • Funktioniert in jeder Schräglage
  • Effizienter als gedacht
  • Kein Gas mehr nötig

Preis-Leistungs-Tipp: Belluna über Fachbetriebe

Mein Tipp: Schau dir Belluna-Kühlschränke an. Wir verbauen sie, beraten dich zur richtigen Größe und übernehmen den Einbau – unkompliziert und fachgerecht. Wenn du nicht in unserer Nähe bist, kann ich dir auch Fachbetriebe wie Wolfgang Horsch (Fahrzeugtechnik Horsch, Schmelz) empfehlen.

Kühlbox als sinnvolle Ergänzung

Die Kompressor-Kühlbox war für uns eine der besten Investitionen. Gerade wenn du viel draußen sitzt, macht eine zweite Kühlmöglichkeit den Alltag entspannter. Die Mentum IceCube 40 kann ich nur empfehlen – und denk dran: Du kannst sie vorher leihen und testen!

📌 Einbau-Service: Wir helfen beim Umbau

Du brauchst Hilfe beim Umbau? Wir bestellen den passenden Kühlschrank für dein Fahrzeug, vereinbaren einen Termin – und bauen ihn ein. Unkompliziert, fachgerecht, ehrlich.

Der lange Leidensweg muss nicht sein

Ich habe den langen Leidensweg hinter mir. Du musst das nicht auch durchmachen. Lern aus meinen Fehlern. Wenn dein Absorber nicht richtig kühlt, bastel nicht ewig daran rum. Tausch ihn aus. Es lohnt sich.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Wohnmobil-Kühlschränken

René Kunert

René Kunert

Praktiker zwischen Handwerk und Horizont

Als gelernter Papiertechnologe und Allround-Handwerker mit eigenem Unternehmen ist René ständig zwischen Werkstatt und Wohnmobil unterwegs. Seine Artikel entstehen meist mit schmutzigen Fingern von der letzten Reparatur. Dabei geht es ihm nie ums Angeben, sondern darum zu zeigen: Was funktioniert wirklich?

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