Die richtige Wohnmobil Batterie finden: Warum AGM oft nicht reicht und LiFePO die Zukunft ist

26. Sep. 2025 | 0 Kommentare

Zwei Wohnmobil Batterie LiFePO4 mit 50mm²-Kabeln im Camper

Die wichtigste Erkenntnis vorweg: Echte Autarkie ist möglich – aber anders als gedacht

Echte Wohnmobil Autarkie ist möglich – aber sie bedeutet nicht, unendlich Strom zu haben. Sie bedeutet, ein System zu besitzen, das zu deinem Alltag passt.

Eine gute Wohnmobil Batterie ist das Herzstück deiner autarken Stromversorgung im Wohnmobil. Die ehrliche Antwort auf „Welche Wohnmobil Batterie ist die beste?“: LiFePO4 schlägt AGM in fast allen Bereichen. Aber der Weg dahin ist oft steiniger als versprochen.

Nach sechs Jahren Camper-Erfahrung, drei Batteriewechseln und diversen teuren Lektionen kann ich sagen: Die meisten Camper unterschätzen ihren Stromverbrauch massiv und kaufen die falsche Technologie.

AGM vs. LiPo Batterie: Warum drei AGM-Batterien schlechter sind als eine Lithium

2019 kauften wir unser Wohnmobil. Zwei AGM-Batterien à 80 Ah, ordentlich in der Heckgarage verstaut. „Das reicht locker – für Licht, Handy, Kühlschrank, Wasserpumpe und sogar die Heizung“, versprach uns der Verkäufer. Klang solide. Klang einfach. Klang nach: Haken dran.

Doch dann kam der erste Herbst. Die Heizung lief öfter, die Nächte wurden länger, und wir standen mit unserem Wanderhobby meist irgendwo auf einsamen Parkplätzen. Da merkten wir: So ganz autark waren wir dann wohl doch nicht.

Die ehrliche AGM vs. Lithium Rechnung

Also, was taten wir? Wir kauften einfach noch eine Wohnmobil Batterie dazu. Drei AGM à 80 Ah, das sollte reichen, oder? Spoiler: Tat es nicht.

AGM-Realität:

  • Nutzbare Kapazität: Nur 60% (bei 100Ah = 60Ah nutzbar)
  • Gewicht: 30kg pro 100Ah
  • Lebensdauer: 300-500 Zyklen = 1-2 Jahre
  • Kosten über Lebensdauer: ~0,50€ pro nutzbarer kWh

LiFePO4-Realität:

  • Nutzbare Kapazität: 95% (bei 100Ah = 95Ah nutzbar)
  • Gewicht: 15kg pro 100Ah
  • Lebensdauer: 8000+ Zyklen = 10-15 Jahre
  • Kosten über Lebensdauer: ~0,15€ pro nutzbarer kWh

Was ist besser, Gel oder AGM-Batterie? Ehrlich gesagt: Beide sind Bleitechnologie mit ähnlichen Limitierungen. Für echte Wohnmobil Autarkie führt kein Weg an LiFePO4 vorbei.

📌  Tipp: AGM vs. Lithium

AGM kann für Einsteiger passen – ist aber schwer und wenig effizient. Lithium ist teurer, dafür langlebiger, leichter und einfach die bessere Wahl, wenn du wirklich autark sein willst.

Parallel zu den zusätzlichen AGM-Batterien bauten wir immer mehr ein: Deckenlüfter, Lüfter für den Kühlschrank, Rückfahr-LEDs samt Kamera (wer schon mal mit 7 Metern rückwärts eingeparkt hat, weiß, warum). Und dazu Unterbodenkameras, damit man beim Abwasser ablassen nicht ständig aufspringen muss, um zu schauen, ob man über dem Gully steht.

Es wurde gebaut, geschraubt, erweitert. Und immer wieder kam irgendwann dieser Satz: „Schatz, der Strom ist alle.“

📌 Tipp: Strombedarf ehrlich einschätzen

Mach dir eine Liste: Gerät × Laufzeit = Verbrauch. Du wirst überrascht sein, welche „Kleinigkeiten“ die Batterie leer saugen – und welche Geräte eigentlich kaum ins Gewicht fallen.

Was kostet eine gute Wohnmobil Batterie wirklich? Die Schock-Rechnung

Da ich schon immer jemand war, der sich gerne selbst hilft, begann ich, Online-Kurse zur Elektrik zu machen. Je mehr ich verstand, desto klarer wurde: AGM ist nett, aber eine LifePo Batterie ist die Zukunft.

Also: Zwei 200 Ah LiFePO4 sollten es sein – der nächste große Schritt. Auf Sizilien bekam ich dann den entscheidenden Tipp für einen günstigen Anbieter. Gesagt, getan: Wieder zurück in Deutschland angerufen, Termin gemacht, hingefahren, einbauen lassen. Zu dieser Zeit war ich mir mit meinem Wissen noch nicht sicher genug für solche Umbauten.

Das bekommen wir nie leer“, dachte ich damals.

Lohnt sich ein LiPo Akku kaufen zu diesem Preis?

Meine aktuelle EVE LiFePO4* (16kWh-System):

  • Anschaffung: 2.900€ netto (2x 1.450€ zzgl. ~300€ Gefahrgutversand)
  • Rechnung: 8.000 Zyklen × 16 kWh = 128.000 kWh Gesamtleistung
  • Das sind etwa 2,3 Cent pro kWh – günstiger als jeder Landstrom

Zusatzkosten nicht vergessen:

  • BMS (bereits integriert): 200-400€ bei Einzelkauf
  • Ladegerät/Ladebooster: 300-600€
  • Einbau: 300-800€ (je nach Komplexität)

Langfristig ist die LiPo Batterie deutlich günstiger. Du investierst zwar mehr, sparst aber über die Jahre richtig Geld.

Wie lange hält eine Wohnmobil Batterie? Als in Euskirchen das Licht ausging

Doch wie das Camperleben so spielt: Kaum dachten wir, wir seien auf der sicheren Seite, kam der Dämpfer.

Das Euskirchen-Drama

In Euskirchen, nach einem entspannten Abend in der Therme, wurde es im Wohnmobil plötzlich dunkel. Romantik vorbei, Licht aus – und wir fuhren zum nächstgelegenen Stellplatz. Nur hatte es tagelang geregnet. Also kam, was kommen musste: Als wir uns hinstellen wollten, fuhren wir uns fest. Das Landstromkabel war zu kurz, die Nachbarn hatten nichts übrig – oder einfach keine Lust, am späten Abend zu helfen.

Also blieb nur eins: hinlegen und schlafen.

Am nächsten Tag riefen wir die Werkstatt an – ein Umweg von 150 km. Dort gab’s die Diagnose: Das BMS brauchte ein Update. Neustart, alles wieder ok. Shit happens – aber mit mir nicht noch einmal.

Realistische Lebensdauer in der Camping-Realität

AGM im Camper-Alltag:

  • Herstellerangabe: 500-800 Zyklen
  • Camping-Realität: 300-500 Zyklen
  • Tatsächliche Lebensdauer: 1-2 Jahre bei regelmäßiger Nutzung

LiFePO4 im Langzeittest:

  • Herstellerangabe: 6000-8000+ Zyklen
  • Meine Erfahrung: Nach 3 Jahren immer noch 98% Kapazität
  • Erwartete Lebensdauer: 10-15 Jahre bei normaler Nutzung

Warnzeichen für schwächelnde Batterien

Du merkst, dass deine Batterie schwächelt, wenn:

  • Kapazität lässt spürbar nach
  • Spannung fällt schnell ab unter Last
  • Ladegerät schaltet nicht mehr auf „voll“
  • Bei LiFePO4: App zeigt ungleiche Zellenspannungen

📌 Tipp: Batterie-App nutzen

Wenn dein BMS eine App hat: Nutze sie! Zellenspannungen, Temperaturen und Ladezyklen im Blick zu haben, spart Nerven – und zeigt dir sofort, wenn etwas nicht stimmt.

Installation und Werkstatt-Horror: Was Profis auch mal falsch machen

Natürlich blieb es nicht bei den Batterien. Spülmaschine und Waschmaschine zogen ein, dazu immer mehr Geräte. Der Wechselrichter kam irgendwann an seine Grenzen, das Licht flackerte, und ich stand wieder mit der Taschenlampe über Kabeln, die sich benahmen wie pubertierende Teenager – nämlich unberechenbar.

Aber mit jedem Fehler lernte ich dazu. Und irgendwann kam der Punkt, an dem ich sagen musste: Auch Werkstätten sind nicht unfehlbar.

Bevor das neue 16kWh-System rein konnte, flog alles Alte raus. Und hier machte ich eine erschreckende Entdeckung: Die Installation der 2×200 Lifepo Batterien war haarsträubend – Brandmarken an Kabelschuhen, zu weit abisolierte Leitungen, schlecht gecrimpt – das volle Programm. Nach drei Stunden war alles weg, was nicht sauber aussah.

Die gefährlichsten Elektrik-Fehler im Camper

Was ich in „Fach“-Betrieben schon gesehen habe:

  • Kabelschuhe auf Unterlegscheiben, die zu Brandmarken führten
  • Querschnitte, die viel zu klein dimensioniert waren
  • Sicherungen, die einfach viel zu hoch ausgelegt waren
  • Schlecht gecrimpte Kabelschuhe
  • Kabel angezapft, um weitere Geräte anzuschließen
  • Verschiedene Batterietypen parallelgeschaltet
Freiliegende Litze durch falsch gesetzte Crimpung
Brandmarken an Ringkabelschuh durch mangelhafte Kontaktfläche
Verschmorter Kabelanschluss mit hitzebedingter Beschädigung

📌 Tipp: Batterie richtig absichern

Nicht das Gerät bestimmt die Sicherung – sondern das Kabel! Falscher Querschnitt + zu hohe Sicherung = Brandgefahr. Lieber einmal mehr nachrechnen (oder nachfragen), bevor es schmort.

50mm²-Kabel: Warum dicke Kabel den Unterschied machen

Mein Neusystem: Dicke 50 mm²-Kabel, vierfach zum 3 kW-Victron-Wechselrichter verlegt, im übrigen schreibt das Victron auch so vor. Auch die Verteiler ordentlich verschraubt – und siehe da: Kein Flackern mehr, keine Aussetzer.

50 mm² Kabel zum Wechselrichter – das klingt übertrieben? Ist es aber nicht. Dünne Kabel bedeuten Spannungsabfall, Spannungsabfall bedeutet Leistungsverlust. Und bei hohen Strömen kann das richtig teuer werden – oder sogar gefährlich.

Beispiel: Ein 3000W-Wechselrichter zieht bei 12V etwa 250A. Mit zu dünnen Kabeln verlierst du nicht nur Leistung, sondern riskierst auch Überhitzung.

Kabelquerschnitte für 12V-Systeme:

  • 16mm² für bis zu 80A (1000W)
  • 25mm² für bis zu 125A (1500W)
  • 50mm² für bis zu 200A (2500W)

Link Kabelberechnungen je nach Länge Diagramm

📌  Tipp: Werkstattarbeiten kontrollieren

Nur weil es ein Fachbetrieb war, heißt das nicht, dass alles fachlich korrekt ist. Schau dir Kabel, Sicherungen und Crimpungen genau an – Fehler sind leider keine Seltenheit.

EVE LiFePO4 im Langzeittest: Der Umstieg auf 16kWh Power

Die 400 Ah LiFePO4-Batterien dienten uns gut – aber nach 2-3 Jahren wurde uns klar: Wir wollten noch mehr Autarkie. Also der nächste Schritt: Ein komplettes 16kWh-System.

Heute, sechs Jahre nach unserem ersten Wohnmobil-Kauf, sieht die Welt anders aus. Ich habe mir zwei vormontierte 8 kW LiFePO4-Batterien beim LifePoShop* in Kenzingen geholt – und an dieser Stelle auch mal ein ehrliches Danke: Wer Beratung sucht, ist dort bestens aufgehoben.

Meine 16kWh LiFePO₄-Batterie-Bank im Technik-Check

Gesamtsystem (2x EVE LF280K):

  • Preis: 2.900€ netto (2x 1.450€ zzgl. ca. 300€ Gefahrgut-Versand)
  • Gesamtkapazität: 1.240Ah bei 12,8V ≈ 16 kWh
  • Gesamtgewicht: 84kg (statt 320kg bei vergleichbaren AGM!)
  • Zyklenfestigkeit: > 8.000 Zyklen pro Batterie
  • Hersteller: EVE LF280K Zellen, Grade A+

Was steckt in jeder vormontierten LiFePO4-Batterie:

  • 8 × EVE LF280K Zellen (Grade A+, 313-314 Ah, 8 kWh pro Batterie)
  • Kompressionsgehäuse aus GFK mit 21 mm Siebdruckplatten
  • BMS 250A mit Bluetooth und App-Steuerung
  • LED-Ladezustandsanzeige
  • Megafuse 250A Sicherung mit Sockel
  • 2x hochflexible 50mm² Kabel

App-Power: Wenn Technik endlich für dich arbeitet

Das Beste an der neuen Anlage? Die App-Funktion. Alle Detaildaten sind abrufbar: Zellenspannungen, Temperatur, Ladezyklen. Du kannst sogar Einstellungen ändern – Lade- und Entladeströme, Abschaltschwellen, Balancer-Funktionen.

LiFePO4-Batterieüberwachung per App mit Zellspannungen

Die wichtigsten App-Funktionen:

  • Aktuelle Leistung (Laden/Entladen)
  • Restlaufzeit bei aktuellem Verbrauch
  • Einzelne Zellenspannungen (wichtig für Früherkennung von Problemen)
  • Temperatur und Ladezyklen
  • Historische Daten und Trends

Jederzeit volle Übersicht – bis ins kleinste Detail. Was früher Rätselraten war, ist heute messbar. Und das gibt ein richtig gutes Gefühl.

Ein Jahr Praxiserfahrung mit 16kWh: Das Fazit

Nach einem Jahr intensiver Nutzung mit den beiden EVE LiFePO4-Batterien kann ich sagen: Es war die beste Investition in unser Wohnmobil. Keine Ausfälle, konstante Leistung, und selbst bei Dauerlast (Induktionskochfeld + Waschmaschine gleichzeitig) läuft alles stabil und die Grenze ist derzeit unser 3KW Wechselrichter und nicht die Lifepo

Spülmaschine im Testlauf mit 2200W Stromverbrauch

Fazit: Dein Weg zur Strom-Autarkie – Schritt für Schritt

Heute können wir sagen: Ja, wir haben echte Wohnmobil Autarkie erreicht. Aber der Weg dahin war nicht geradlinig. Wir haben gelacht, geflucht, Lehrgeld bezahlt – und am Ende ein System aufgebaut, das funktioniert.

Was echte Wohnmobil-Autarkie bedeutet

Autarkie heißt nicht: „Nie wieder Probleme.“
Autarkie heißt: „Ich weiß, wie mein System tickt – und es passt zu meinem Alltag.“

Es gibt nicht die perfekte Lösung für die autarke Stromversorgung im Wohnmobil, sondern nur deine.

Dein Weg zur Strom-Autarkie – Schritt für Schritt:

  1. Strombedarf messen – nicht schätzen. Eine Woche lang alles notieren.
  2. System planen – lieber einmal richtig als dreimal falsch erweitern.
  3. Qualität kaufen – billige LiFePO4 Batterien können teuer werden.
  4. Installation prüfen – auch Werkstätten machen Fehler.
  5. System verstehen – nutze Apps und Monitoring-Tools.

Meine ehrlichen Kaufempfehlungen nach Budget

Einsteiger-Budget (bis 500€):

  • 2x AGM 100Ah als Kompromiss
  • Aber: Plane bereits den Umstieg auf LiFePO4

Mittleres Budget (1000-1500€):

  • EVE LiFePO4 280Ah* vom LifePoShop (mit 30€ Gutscheincode RKCAMPERSERVICE)
  • Entspricht ~460Ah AGM-Kapazität
  • Meine klare Empfehlung für die meisten Camper

Vollzeit-Camper bzw. Leben im Camper (3000€+):

  • 16kWh-System wie meine beiden EVE-Batterien
  • Für Spülmaschine, Waschmaschine und echte Vollzeit-Autarkie

Denn am Ende zählt nicht, ob du 80Ah AGM oder 16kWh Lithium im Heck hast. Am Ende zählt, dass du unterwegs nicht mehr sagen musst: „Schatz, der Strom ist alle.“

Du planst auch den Umstieg auf Lithium? Lass dir Zeit bei der Planung – aber zögere nicht beim Umsetzen. Die Technik ist ausgereift, die Preise sind fair geworden. Und die Freiheit, die eine zuverlässige LiFePO4 Batterie bringt, ist unbezahlbar.

Falls du Fragen zur autarken Stromversorgung hast oder Unterstützung beim Umbau brauchst – melde dich gerne bei mir. Manchmal hilft schon ein ehrliches Gespräch, um teure Fehler zu vermeiden.

Produktbild eines LiFePO4 Speichers 12V

Du planst den Umstieg auf LiFePO4? Mit unserem Gutscheincode RKCAMPERSERVICE sparst du 30€ auf deine EVE-Batterie.

Häufige Fragen zur Wohnmobil Batterie – FAQ

René Kunert

René Kunert

Praktiker zwischen Handwerk und Horizont

Als gelernter Papiertechnologe und Allround-Handwerker mit eigenem Unternehmen ist René ständig zwischen Werkstatt und Wohnmobil unterwegs. Seine Artikel entstehen meist mit schmutzigen Fingern von der letzten Reparatur. Dabei geht es ihm nie ums Angeben, sondern darum zu zeigen: Was funktioniert wirklich?

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